Porträt des WSG-Mitglieds Katrin Mai

Diplom-Psychologin Katrin Mai aus Köln

Diplom-Psychologin Katrin Mai wuchs in London, Bayern und Griechenland auf. Als junge Frau wollte sie Schriftstellerin werden. Schließlich lockte die Psychologie – nicht zuletzt weil die Morphologie ihr direkt so nah und anziehend erschien. Und weil es anstand, sich endlich selber besser zu verstehen. Nach dem Studium folgten ca. zwölf Jahre bei rheingold in der psychologischen Markt- und Kulturforschung. Danach erfolgte 2010 die Gründung des eigenen kleinen Unternehmens emsulting (Markt- und Kulturforschung, Organisationsberatung). Die Freiheit, die das kleine Unternehmen bietet, nutzte Katrin Mai in den letzten Jahren, um sich den Luxus einer zweiten Ausbildung als Psycho- und Körpertherapeutin zu gönnen. Katrin Mai liebt es, sich im Freien zu bewegen, zu tanzen, zusammen zu sein und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen.

Frau Mai, was wünschen sie sich für die Zukunft der WSG?

Mit am wichtigsten wäre mir die Diskussionskultur, die Art miteinander etwas zu veranstalten, miteinander die Welt zu verstehen, die Gedanken zu entwickeln auf Basis dieser so schönen Art zu denken und zu sehen. Schön wäre es, wenn noch mehr Menschen das Gefühl hätten, wirklich dazu zu gehören und mit reden zu dürfen und zu können – auch wenn sie nicht altgediente morphologische Meritenträger sind. Mal ganz pointiert: etwas weniger männlich und hierarchisch, etwas spontaner und freier? So lebendig wie die Morphologie eben ist.

Welches Gebiet des menschlichen Lebens sollte morphologisch untersucht werden?

Die Anziehungskraft der AFD, der Identitären Bewegung, der Reichsbürgerbewegung. Aber nicht um den moralischen Zeigefinger zu heben, sondern wirklich, um diese Denk- und Gefühlswelten besser zu verstehen und in unseren derzeitigen kulturellen Kontext einzuordnen.

Über welche Berührungspunkte haben Sie die Morphologie kennengelernt?

Ich habe Germanistik studiert und wollte mich in Psycholinguistik spezialisieren – daher die Psychologie als Zweitstudium. Dort bin ich über die Morphologie gestolpert, es war erst mal nicht Salber persönlich, sondern es waren Veranstaltungen bei den Herren Schulte, Domke, Endres, Seiffert, Weber u.a.. Ich hatte im Vergleich zur enttäuschend verquasten Germanistik erstmalig das Gefühl, im Studium wirklich gepackt zu werden. Das hatte für mich mit dem Leben und meinem Erleben zu tun. Von daher bin ich dann geblieben.

Welches psychologische Buch nehmen Sie immer mal wieder zur Hand?

Derzeit ‚Sprache ohne Worte‘ von Peter Levine, einem amerikanischen Traumatherapeuten, der davon ausgeht, dass traumatisches Erleben immer auch in der Physiologie gebunden und gespeichert ist und folglich auch mit auf dieser Ebene gelöst werden kann/sollte.

Welches Land würden Sie gerne einmal bereisen?

Kanada. Mein Cousin wohnt derzeit in Toronto – die Gelegenheit. Ich bin schon immer von der Weite und der Natur fasziniert, die ich in Kanada vermute. Außerdem denke ich, dass ich mit Bären gut klar komme.

Gestalt und Verwandlung ist das zentrale Urphänomen der psychologischen Morphologie: in wen oder was würden sie sich gerne für einen Tag verwandeln?

Das ist eine etwas quälende Frage, weil man bei jeder Antwort so viel anderes Spannendes weglassen muss! Ich habe mich für etwas scheinbar ganz Einfaches entschieden: ich möchte für einen Tag lang ein Mann sein. Vielleicht wäre danach manches einfacher?

Frau Mai, wir bedanken uns für Ihre Antworten.