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Jahrestagung der WSG in Berlin: Zur Morphologie von Krise(n) und wie man diese behandeln kann

24. November 2023 - 25. November 2023

“Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie’s schon ist.” (Karl Valentin)

von Armin Schulte

Eine Tagung zum Thema ‚Krise(n)‘ scheint in Zeiten wie diesen auf den ersten (und wohl auch zweiten)
Blick wenig originell bis ermüdend. Zu diesem Thema ist doch schon alles gesagt, Gründe und Hintergründe
sind – wenn auch wie gewohnt in widersprüchlicher Vielfältigkeit – zur Genüge erforscht und
selbst die Voraussetzungen und Erfordernisse für eine zukunftsfähige Bewältigung all dieser Krisen
scheinen hinreichend ausgewiesen.

Diverse ‚Transformationen‘ werden dabei&dafür als unbedingt notwendig erachtet, gleichzeitig jedoch
werden nicht nur in reaktionären Kreisen Rufe nach einer (wohlverdienten) Rückkehr zur ‚Normalität‘
immer mehrstimmiger und lauter, zumal Soziologen wie Steffen Mau vielen Menschen in unserer Gegenwarts-
Kultur attestiert, sie seien „veränderungserschöpft“, viele gar „veränderungsavers“.
Hinzu kommt, dass sich auch der öffentliche Diskurs in den Pluralitäten verschiedenster wie gegensätzlichster
Positionen verliert und undank seiner weit verbreiteten Phrasenhaftigkeiten zusätzlich zu einer
„medialen Verdrossenheit“ zu führen droht.

Und nun? Was kann die Psychologische Morphologie in diesem Zusammenhang zu bieten haben?
Zwar wird die Forderung nach einer konsequent strukturellen Betrachtung immer lauter, doch nach
wie vor erklärt man einzelne Personen, Personen-Verbände oder Gruppierungen wie (politische) Parteien
in ihrem Können, Besessenheiten oder Versagen für zuständig oder verantwortlich. Demgegenüber
bietet der a-personale Ansatz der Morphologie die Möglichkeit, übergreifende Wirkungs-Räume bzw.
Kulturen in den Fokus zu rücken und in ihren Komplexitäten angemessen zu beschreiben und verstehend
zu analysieren.

Ausgehend von Grund-Bewegungen von Wirklichkeit wie „einigen“ und „trennen“ (Erwin Straus) oder
„Eros“ und „Thanatos“ (S. Freud) gewährleistet eine konsequent psychologische Gegenstands-Bildung
mittels umfassender (Märchen-)Bilder und deren bildhafter Logik einen anderen Blick auf ‚die‘ Wirklichkeiten
der Gegenwartskultur und eröffnet andere Perspektiven ihrer Behandlung.

Denn so man „Eros“ nicht mit vordergründiger ‚Erotik‘ gleichsetzt und „Thanatos“ nicht als ‚Todesrieb‘
vereinfacht, kann man auch die Polarität von ‚Konstruktion‘ und ‚Destruktion‘ nutzen, um die monströsen
Verheerungen durch Kriege, klimabedingte Naturkatastrophen bis hin zu den grenz-absurden Beharrlichkeiten
und den diversen Verwahrlosungen bzw. Verkehrungen zeitgenössischer Kultivierungsformen
als Inkarnation einer Kultur zu begreifen, von der wir nicht nur geprägt und der wir ausgesetzt
sind (‚Primat der Kultur‘ [J. Bruner]), sondern an der wir allesamt auch mitgestaltend beteiligt sind.

In diesem Sinne wollen die Beiträge der Tagung nicht nur einen anderen – und somit differenzierteren
Blick – auf die Morphologie der aktuellen Krisen und Umbrüchen in ihren verschiedenen Erscheinungsformen
richten, sondern auch das Potential ‚der‘ Morphologie (denn „Gestaltenlehre ist Verwandlungslehre“
[Goethe]) aufzeigen, einen Beitrag für den Umgang mit den zahlreichen anstehenden wie notwendigen
Veränderungen – jenseits von wohlfeilen Absichts-Erklärungen, kurzatmigen Appellen an die
‚Vernunft‘ (o.a.) oder einem Schwelgen in ‚Verboten‘ – zu entwickeln.

Ablauf der Tagung

Freitag, 24. November 2023
15.00 Uhr
Herbert Fitzek
Begrüßung und Eröffnung der Tagung mit einer Trauerrede anlässlich des
Todes von Armin Schulte am 21. Juli 2023: „Ein Mann mit Eigenschaften“

15.30 Uhr
Dirk Blothner
Wer hat Angst vor Wilhelm Salber? – Beiträge zu einer Morphologie
der Krise

16.30 Uhr
Kaffeepause

17.00 Uhr
Uri Kuchinsky
Krieg und Krise – eine kulturpsychologische Betrachtung

18.00 Uhr
Stephan Grünewald
Keine Krise so wie diese!

19.00 Uhr
Ausklang des Tages mit Häppchen

Samstag, 25. November 2023

10.00 Uhr
Dirk Ziems
‚Lob der Torheit‘ – Ein Psychogramm der Klimakrise

11.00 Uhr
Wolfram Domke
„Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ (W. Busch)


13.00 – 14.30 Uhr
Parallel stattfindende Workshops

Birgit Langebartels

Alltag in der Krise – Wenn der Alltag zur persönlichen Krise wird

Jakob Mair
Wirklichkeit in der Krise (?)

Nicole Hanisch 
Das Genderverständnis der Generation Z – Wer, wie, was – Wieso,
weshalb, warum?

Andreas Marlovits
Morphologie der Krise am Beispiel einer Fußballmannschaft

14.30 Uhr
Kaffeepause

15.00 Uhr
Herbert Fitzek
Schlussbetrachtungen

16.30 Uhr
Ende der Tagung

Verbindliche Anmeldung
per Email an heyer@psychologischemorphologie.de bis 30. September 2023
Bitte angeben, welcher Workshop gewählt (Prio 1 und Prio 2) wird

Kosten
Mitglieder    € 60,- (Vollmitglied);  € 30,- (Studierende)
Gäste           € 80,-;  € 40,- (Studenten)

Kontodaten
Name: Wilhelm Salber Gesellschaft
IBAN: DE18 3806 0186 8002 0720 18
BIC: GENODED1BRS
Bank: Volksbank Köln Bonn
eG

Einzelheiten

Beginn:
24. November 2023
Ende:
25. November 2023
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstalter

Wilhelm Salber Gesellschaft
Telefon
0221 420 1138
E-Mail
info@psychologischemorphologie.de

Veranstaltungsort

Business & Law School Berlin
Calandrellistraße 1-9
Berlin, 12247
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Telefon
030 7668375100
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