Das WSG-Mitglied Dr. Christoph B. Melchers ist am 25. Juli 2022 gestorben

Dr. Christoph Melchers wurde am 25. Dezember 1946 geboren. Nach dem Studium der Psychologie an der Universität Köln wurde er dort 1974 Assistent von Prof. Salber am Psychologischen Institut II. 1977 promovierte Dr. Christoph Melchers zur „Wirkungspsychologie nationalsozialistischer Propagandafilme“ und war im Rahmen der Institutsforschung u.a. an der Entwicklung der Analytischen Intensivbehandlung mit Lehranalyse bei W. Ernest Freud und Projekten zur Architekturpsychologie, Kunstpsychologie, Filmpsychologie und zur Psychologie des Alltags beteiligt. Von 1977 bis 2002 war er zuerst am Psychologischen Institut II und später in freier Praxis als analytischer Psychotherapeut tätig. 1985 gründete Dr. Melchers das IFM Freiburg – später ifm Wirkungen + Strategien – als qualitativ tiefenpsychologisches Marktforschungsinstitut und entwickelte die morphologische Marktpsychologie. 2009 folgte er einem Lehrauftrag nach Potsdam und unterrichtete ab 2010 verschiedene Fächer der morphologischen Wirtschaftspsychologie an der BSP – Business & Law School in Berlin. Die marktpsychologische Forschungsarbeit setze Dr. Melchers in dem 2010 zusammen mit Patricia Schulte-Moser gegründeten „ZweiEinheit – Institut für Markt- und Kulturforschung“ fort.

Wir verlieren mit Dr. Christoph Melchers einen geschätzten und einflussreichen Kollegen sowie ein Gründungsmitglied der Wilhelm Salber Gesellschaft, ehemals Gesellschaft für Psychologische Morphologie. In seiner Dissertation erarbeitete Christoph Melchers ein vielzitiertes Wirkungsmodell nationalsozialistischer Propagandafilme. Viel beachtet war auch die mit Y. Ahren, W. Seifert und W. Wagner herausgegebene, Untersuchung “Das Lehrstück ‘Holocaust’- Zur Wirkungspsychologie eines Medienereignisses” (1982). Melchers gehörte zu den ersten Psychologen, die die Psychologische Morphologie mit großer Resonanz auf dem Gebiet der Produkt- und Marktforschung anwandten. In seinen letzten Jahren war er zudem als Hochschullehrer tätig. Aufgrund seiner Erkrankung zog er sich 2018 in den Kreis seiner Familie zurück wo er am 25. Juli 2022 verstarb. Die WSG trauert um einen innovativen, ungemein aktiven, stets aber humorvollen Kollegen, einen bedeutenden Vertreter und Anwender der Psychologischen Morphologie.