Porträt des Ersten Vorsitzenden der WSG Prof. Armin Schulte

Prof. Armin Schulte wurde am 20. September 2019 von der Mitgliederversammlung in Köln zum Ersten Vorsitzenden der Gesellschaft bestimmt. Er kann auf eine jahrzehntelange Verbundenheit mit der Psychologischen Morphologie zurückblicken.

Nach Lehramtsstudium mit Abschluss 1. und 2. Staatsexamen studierte Prof. Armin Schulte Psychologie an den Universitäten Gießen und Köln. Hier kam er in Kontakt mit Wilhelm Salber und der Psychologischen Morphologie. Nach zweijähriger freier Tätigkeit als klinischer und forensischer Gutachter in einer therapeutischen Praxis sowie der Mitarbeit an einem privatwirtschaftlichen Institut für psychologische Wirkungsforschung war Armin Schulte nach Abschluss des Psychologie-Studiums von 1986 bis 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Psychologischen Institut der Universität zu Köln (Lehrstuhl W. Salber). on 1989 bis 2003 war er Geschäftsführer der Kölner Akademie für Markt- und Medienpsychologie (kamm), entwickelte dort ein 4-semestriges Zertifikatsstudium in Morphologischer Wirkungsforschung und war zudem von 1998 bis 2002 Leiter der Aus- und Weiterbildung am Kölner rheingold-Institut.

Von 2003 bis 2004 war Armin Schulte Mitbegründer und Partner bei a+b.framework, einer Gesellschaft für Kommunikationsforschung und -beratung mit Sitz in Frankfurt/M und Berlin. Ab 2004 entwickelte er in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Herbert Fitzek Konzept und Curriculum für einen Bachelor-Studiengang in Wirtschaftspsychologie, den er von 2006 bis 2009 als Studiengangsleiter des Bachelor-Studiengangs ‚Wirtschaftspsychologie‘ als grundständiges Vollzeitstudium an einer privaten Fachhochschule in Potsdam durchführte. Seit Januar 2010 ist Prof. Armin Schulte Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs ‚Wirtschaftspsychologie‘ sowie des Masterstudiengangs ‚Medienpsychologie‘ (seit 2013) an der Business School Berlin und im Rahmen dieser Studiengänge auch in der Lehre tätig.

Von 1981 bis 2006 war Armin Schulte Mitherausgeber und Chefredakteur der Fachzeitschrift ‚Zwischenschritte – Beiträge zu einer morphologischen Psychologie‘ sowie Herausgeber der Buchreihe ‚Schriften zur Psychologischen Morphologie‘. Heute ist er Herausgeber der Werkausgabe von Wilhelm Salber (ab 1998) und seit 2012 wissenschaftlicher Leiter der HPB University Press an der BSP.

Herr Professor Schulte, was wünschen sie sich für die Zukunft der WSG?
Die ersten Interessierten aus Übersee, die eigens einen Sommer nach Köln oder Berlin kommen, um die Morphologie kennenzulernen (und ausführlicher zu studieren). Ansonsten gilt jedoch: ‚But the struggle is not yet over‘ (S. FREUD 1938 in einem kleinen Beitrag für die BBC [https://www.youtube.com/watch?v=xujTbG4kA20]).

Welches Gebiet oder Phänomen des menschlichen Lebens sollte morphologisch untersucht werden?
Welche denn nicht?? (Intensivieren sollte man jedoch morphologische Analysen zur Gegenwarts-Kultur als Kultur-Kritik im Besonderen im Hinblick auf die zeitgenössischen [De-]Kultivierungsformen des Politischen.)

Über welche Berührungspunkte haben sie die psychologische Morphologie kennengelernt?
Per wohl fälligen Zufall: Da ich aufgrund eines Studienortswechsel mein Studium in Köln erst zum 2. Semester aufnehmen könnte, übernahm ich kurzerhand den Stundenplan eines entfernt bekannten Kommilitonen, der sich bereits für Salber entschieden hatte. Als Begründung für diese Wahl kursierte damals das Motto ‚Schwierig, aber interessant‘. Die ersten Vorlesungen bei Salber verhießen dann auch: ‚Wenn man das kapiert (hat), ist de Wirklichkeit ein offenes Buch.‘

Welches psychologische Buch nehmen Sie immer mal wieder zur Hand?
Die Essays von MONTAIGNE.

Welches Land würden Sie einmal gerne bereisen?
In meinem Alter hält sich die Reiselust allmählich in Grenzen. Außerdem war mir immer schon ein Spruch von Timothy LEARY recht nahe: ‚Thinking ist the best way to travel.‘

Gestalt und Verwandlung ist das zentrale Urphänomen der psychologischen Morphologie: in wen oder was würden sie sich gerne für einen Tag verwandeln?
Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meinen (Ver-)Wandlungen.

Herr Professor Schulte, wir bedanken uns für Ihre Antworten.