Porträt des WSG-Mitglieds Ines Imdahl. Frau Imdahl ist Geschäftsführerin und Inhaberin des rheingold Salon in Köln.

Ines Imdahl

Frau Imdahl ist seit 1994 in der qualitativen Markt- und Medienforschung tätig. Sie hat das rheingold Institut mit aufgebaut und bekannt gemacht, da sie neben der Forschung vor allem für das Marketing verantwortlich war. 2010 gründete sie zusammen mit Jens Lönneker den rheingold Salon. Die Morphologische Wirkungsforschung ist Kern auch dieses Unternehmens. Es greift den französischen Salon-Gedanken auf und sucht die Sichtweise von Medienwissenschaftlern, Soziologen und vor allem Digital Natives in die Forschung zu integrieren. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich Ines Imdahl einerseits mit Frauen – schließlich treffen sie angeblich 80% aller Konsumentscheidungen. Ihr zweites Feld ist die Werbe-Wirkungs-Forschung. Zu diesem Thema hat sie zwei Jahre im Handelsblatt Kolumnen und später ein Buch geschrieben. Mit dem “Message Tuner”, der “Cover- und Impact-Story” entwickelte Frau Imdahl schon zu rheingold Institut Zeiten ein eigenes psychologisches Messinstrument zur Werbewirkung. In den letzten fünf Jahren wurden die Themenschwerpunkte um viele Jugendstudien bereichert. Diese Studien sind z.T. öffentlich (Zum Beispiel auf ikw-jugendstudie.org). Ebenso öffentlich ist die Video-Impact-Studie von SevenOneMedia, die sich mit Bewegtbild beschäftigt. Zu den genannten Themen ist Frau Imdahl „Speaker“ auf verschiedensten Veranstaltungen. Seit fünf Jahren moderiert und gestaltet Frau Imdahl zusammen mit dem Juristen Prof. Dr. Vogel die WDR-Sendung 5 Fallen 2 Experten.

Frau Imdahl genießt es, das „eigene“ Seelenleben rund um ihre vielfältigen Untersuchungen und Aufgaben einbringen zu können. Sie ist seit über 20 Jahren mit Jens Lönneker verheiratet und hat vier Kinder. Um auf gute Ideen zu kommen und zur Entspannung geht sie gerne Joggen. Um das Altern “noch etwas hinaus zu zögern”, gönnt sie sich ein Personal Training. Trotz der vielen Bildschirme in ihrem Alltag liest sie gerne “richtige” Bücher. Am liebsten aber feiert Ines Imdahl im Kölner Karneval – ein schwerer Verlust, dies im Winter 2020 nicht zu können.

Die WSG legte Frau Imdahl ihren Fragebogen vor und das sind ihre Antworten:

Frau Imdahl, was wünschen sie sich für die Zukunft der WSG?
Dass sie den Grundgedanken der Morphologischen Psychologie weiter einerseits trägt und gleichzeitig etwas diverser wird.

Welches Gebiet oder Phänomen des menschlichen Lebens sollte morphologisch untersucht werden?
In fast 30 Jahren morphologischer Marktforschung fällt mir fast nichts ein, wozu es nicht schon einmal eine Studie gab – natürlich sind diese nicht alle der Öffentlichkeit zugänglich. Ich erlebe mich als privilegiert in diesem Bereich bereits so lange forschen zu können.

Über welche Berührungspunkte haben sie die psychologische Morphologie kennengelernt?
Auf verrückte Art und Weise: Ich habe für mein Studium 1986 fünf Universitäten angeschrieben und um Inhalte gebeten. Köln hat als einzige Hochschule nicht geantwortet. Ich bin hingefahren und bei Wilhelm Salber in der Vorlesung gelandet. Obwohl ich wenig verstanden habe, wusste ich, diese Psychologie erklärt mir, warum Menschen rauchen, obwohl sie wissen, dass es ihnen schadet. Das war eine Antwort, die mir die Philosophie in meinem Leistungskurs schuldig geblieben ist.

Welches psychologische Buch nehmen Sie immer mal wieder zur Hand?
Einige: “Vom Sinn der Sinne” von Erwin Straus, Werke von Sigmund und Anna Freud, je nachdem, was gerade Thema ist, Von Wilhelm Salber “Märchenanalyse” oder “Der Alltag ist nicht grau”. Und  mein eigenes Buch “Werbung auf der Couch”.

Welches Land würden sie einmal gerne bereisen?
Zur Zeit von Corona: fast jedes, weil es nicht geht. Ansonsten: fast alle Länder, die Frauen nicht extrem unterdrücken oder eine freie Meinung nicht zulassen, weil ich das nicht unterstützen möchte. Interessieren hingegen tut mich fast jede Kultur.

Gestalt und Verwandlung ist das zentrale Urphänomen der psychologischen Morphologie: in wen oder was würden sie sich gerne für einen Tag verwandeln?
In einen Zauberer. Diese Idee habe ich aber von meinem jüngsten Sohn, damals sieben Jahre, geklaut. Er antwortet auf die Frage, was er sich von einer guten Fee wünschen würde: „Selbst zaubern zu können“. Nothing more to say.

Frau Imdahl, wir bedanken uns für Ihre Antworten.