Porträt des WSG-Mitglieds Hubert Lieverscheidt. Am 14. September 2020 hält er in der Wilhelm Salber Bibliothek einen Vortrag zu "Digitalisierung und Seelenbild"

Hubert Lieverscheidt absolvierte sein Psychologie-Studium an der Universität zu Köln und schloss es 1977 ab. Später ließ er sich dort in Analytischer Intensivberatung ausbilden. Es folgten psychologische und psychotherapeutische Praxistätigkeiten in verschiedenen Anwendungsbereichen. Gleichzeitig berufspolitische Aktivitäten im NRW-Landesvorstand des Berufsverbandes Deutscher Psychologen (BDP) sowie Gründungsmitglied des „Verbandes psychologischer Psychotherapeuten (VPP)“, der die Anbindung der Psychotherapie an die Psychologie vertreten hat. Herr Lieverscheidt war darüber hinaus Referent der Westdeutschen- und Deutschen-Psychologen- Akademie ((1990 -1997). Seine besonderen Interessengebiete umfassen das Bild der Psychologie und der Psychologen in der Öffentlichkeit, Transformation der psychologischen Psychotherapie in politische Konzepte, Öffentliche Werke im Medienzeitalter. Seit 2014 im Ruhestand, beschäftigt sich Herr Lieverscheidt nun mit dem Projekt „Öffentliche Psychologie“. Er bezeichnet dies als sein “persönliches Hobby”.

Herr Lieverscheidt, was wünschen sie sich für die Zukunft der WSG?
Ich wünsche mir, dass die WSG sich in die Öffentlichkeit hinein bewegt und von dort aus eine heftige Rückwirkung auch für eine interne Belebung erfährt.

Welches Gebiet oder Phänomen des menschlichen Lebens sollte morphologisch untersucht werden?
Die öffentliche Lebenswirklichkeit als die nun bestimmende Wirkungseinheit für die Menschen.

Über welche Berührungspunkte haben sie die psychologische Morphologie kennengelernt?
Über mein wissenschaftliches Studium und meine morphologische Fortbildung als eine sehr grundlegende und unbeirrbare Sicht von Psychologie.

Welches psychologische Buch nehmen Sie immer mal wieder zur Hand?
Eindeutig an erster Stelle: „Seelenrevolution“ von W. Salber als ein Werk, das zum einem in seinen Auslegungen ein Gesamtbild der Entwicklungen der Morphologie Salbers widerspiegelt, und zum anderen die Möglichkeiten einer konsequenten psychologischen Interpretation der Lebenswirklichkeit der Menschen von einem wirklichen Seelenbild repräsentiert.

Welches Land würden Sie einmal gerne bereisen?
Chile und seine unterschiedlichen Klimazonen.

Gestalt und Verwandlung ist das zentrale Urphänomen der psychologischen Morphologie: in wen oder was würden sie sich gerne für einen Tag verwandeln?
In einen Wal. Wale bewegen sich in der Tiefe und der Breite der Ozeane, werden getragen und mitbewegt durch die Meeresströme. Und bei aller Größe und Schwere haben sie eine spielerische Leichtigkeit.

Herr Lieverscheidt, wir bedanken uns für Ihre Antworten.