Porträt des WSG-Mitglieds Jutta Pillen-Konetzka

 

Jutta Pillen-Konetzka wurde am 17. September 2021 in den Vorstand der WSG gewählt. Die gebürtige Westfälin (Warstein) studierte Wirtschaftsmathematik und war von 1990 bis 2000 in verschiedenen, großen Unternehmung in der Markt- und Medienforschung – auch in leitender Position – tätig. Über Weiterbildungen bei KAMM und rheingold Akademie in Köln kam sie in Kontakt mit der Psychologischen Morphologie und ließ sich in Morphologischer Intensivberatung ausbilden. Auf dieser Grundlage war sie von 2001 bis 2012 freiberuflich für verschiedene Agenturen und Institute in der Markt- und Medienforschung tätig. Ab 2012 wechselte sie in den Bereich Kunstgeschichte, Kunstmarkt und Kuratieren, wo sie sowohl beratend als auch schaffend bis heute tätig ist.

Frau Pillen-Konetzka ist seit 1994 verheiratet und zweifache Mutter. Ihre Freizeit verbringt sie u.a. mit Yoga, Literatur und Gartenarbeit. Sie liebt Filme, beschäftigt sich aber auch gerne mit Kochen, Backen und ihren Enkelkindern.

Frau Pillen-Konetzka, was wünschen sie sich für die Zukunft der WSG?
Dass sie gute Formate und Sprechweisen entwickelt, um das Potential der psychologischen Morphologie Wilhelm Salbers nachhaltig in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft einzubauen und dass sie dazu genug Ressourcen hat. Dazu einen fortwährend guten, kreativen Austausch untereinander über verschiedene Zugänge zur Morphologie.

Welches Gebiet oder Phänomen des menschlichen Lebens sollte morphologisch untersucht
werden?
Aktuell fände ich es sehr wichtig den gesamten Bereich des menschlichen Zusammenlebens
in unserer Gesellschaft fortwährend umfassend und frisch zu untersuchen. Die Aufmerksamkeit für „schräge“ Gestaltbildungen schärfen, um vielleicht auch proaktiv hervorheben zu können, welche neuen gesellschaftlichen Entwicklungsansätze Positives bewirken könnten in Krise, Verwirrung und Übergang. Man kann das nicht (vorher)wissen, aber man kann daran mitarbeiten.

Über welche Berührungspunkte haben sie die psychologische Morphologie kennengelernt?
Ich habe in der betrieblichen Marktforschung im Konsumgüter- und Medienbereich meine berufliche Arbeit begonnen. Mich hat damals immer das Zusammenspiel von quantitativer und qualitativer Forschung interessiert. In Hamburg bei Premiere habe ich mit rheingold Anfang der 90er angefangen Fernsehen, Film und Pay-TV zu erforschen. Als ich im Erziehungsurlaub mit meinem zweiten Kind ca.2000 neue Wege suchte, habe ich mich entschlossen in die Weiterbildung zur morphologischen Wirkungsforscherin zu investieren.

Welches psychologische Buch nehmen Sie immer mal wieder zur Hand?
Grundsätzlich lese ich sehr gerne die Texte von Wilhelm Salber, weil ich die Art mag, wie ich dort zu tänzerischen Verstehensprozessen eingeladen werde. Ich gucke öfters in „Kunst-Psychologie-Behandlung“ von Wilhelm Salber, 1999. Die Durchgangsmethodik des Versionenmodells wird dort sehr gut nach erlebbar und die vielen Anhaltspunkte aus der Analogiebildung mit bildender Kunst stellen für mich fruchtbare Inspiration und anschauliche Konkretisierung dar.

Welches Land würden Sie einmal gerne bereisen?
Einerseits Deutschland und seine Kleinstädte, die Normalität und die Vielfalt angucken. Andererseits die Weite entdecken von Europa im Übergang in den Osten über Russland und Sibirien bis nach Asien, China und Japan. Eine lange Reise machen und in Etappen sich fort bewegen. Sich dabei wundern, wie man Tag für Tag in eine ganz andere Welt geraten kann.

Gestalt und Verwandlung ist das zentrale Urphänomen der psychologischen Morphologie: in
wen oder was würden sie sich gerne für einen Tag verwandeln?
Ja, ist denn heute schon wieder Karneval? An Halloween dies Jahr war ich eine Hexe und mein Enkelkind ein Dino. Außer zu solch spielerischen Gestalt-Anlässen erlebe ich mich zumeist im Übergang befindlich. Ich mag es wahrzunehmen, was akut situativ passiert und was weitergehend wirkt. Das kann überall als irgendjemand sein. Dazu entwickle ich gerne Ergänzungsverhältnisse und gebe Inspiration.

Frau Pillen-Konetzka, wir bedanken uns für Ihre Antworten.