Sehen Sie das Video mit den Kurzvorträgen von Dipl.-Psych. Werner Pohlmann und Prof. Dr. Dirk Blothner zu ihren "Erfahrungen mit dem Übersetzen von Morphologie"

Etwa zwanzig Kollegen waren gekommen, um über die Schwierigkeiten zu sprechen, die aufkommen, wenn man Konzepte der Psychoanalyse in Modelle der Psychologischen Morphologie und umgekehrt zu übersetzen sucht. Werner Pohlmann berichtete von seiner Beschäftigung mit dem Konzept der “Mentalisierung” (Peter Fonagy u.a.) und legte dar, wie unterschiedlich die zu Grunde liegenden, psychologischen Ansätze sind. Es ist, als gerate man in unterschiedliche “Welten” und der Aufwand des Übersetzens ist enorm. Dirk Blothner brachte Erfahrungen des Dialogs mit psychoanalytischen Kollegen ein, die sich – wie er – gerne mit der Interpretation von Filmen beschäftigen. Der seit acht Jahren stattfindende Dialog erwies sich als schwierig und aufwändig, schließlich aber auch fruchtbar. Das liege daran, dass die zeitgenössische Psychoanalyse und die Psychologische Morphologie die “Gipfelbesteigung der Filminterpretation über verschiedene Eingangstore angehen” und dabei notwendig auf unterschiedliche Wege geraten. Das dabei aufkommende Nicht-Verstehen, Missverstehen und die damit oft verbundene, gegenseitige Abwertung sind unvermeidlich und können nur überwunden werden, wenn man über Jahre miteinander im Gespräch bleibt.

Nicht-Verstehen – so ergab die anschließende Diskussion – ist das Normale, Verstehen mittels Übersetzung hingegen die außergewöhnliche Leistung. Wenn sie sich zu Fragen von Konzept und Methode nicht miteinander überwerfen wollen, müssen Psychologen diese Aufwand leisten.